Nachdem wir das Budje gemütlich eingerichtet, unser Sortiment ansprechend eindekoriert und die ersten Wochen erfolgreich hinter uns gebracht hatten, wurden Beteiligte und Freunde zu einer kleinen Eröffnungsfeier eingeladen.
Budjen blot bi Sünnenschien
Es ist im Grunde keine Arbeit, eher ein Vergnügen! Budjen gehe ich von April bis Oktober, nachmittags und nur bei schönstem Wetter. Hier habe ich Zeit unsere Borkumgäste mal persönlich kennnen zu lernen. Aber auch Freunde und Bekannte kommen vorbei, denn am Budje gibt es immer nette Gespräche, viele uk up Platt. Fast jeder freut sich darüber, dass wir versuchen das Börkumer Platt zu bewahren und zu beleben. Oft wird von der eigenen Mundart erzählt und dass damals mit den Kindern nur auf Hochdeutsch gesprochen wurde, damit sie in der Schule nicht durcheinander kommen. Heute ist es erwiesen, dass, wenn man zweisprachig aufwächst, man schneller einen Zugang zu anderen Fremdsprachen findet. Gerne rege ich dann an, dass wieder öfter mit den Kindern oder Enkelkindern Platt gesprochen werden soll. Da kam auch mal ein sprachbegeisterter Herr ans Budje und zitierte einen Text aus dem 9. Jahrhundert! Das war fantastisch! Ich konnte nichts verstehen, aber die damals in Deutschland gesprochene Sprache nach Jahrhunderten noch zu hören, war wirklich beeindruckend. Da kam im ersten Budje-Jahr eine Dame ans Budje und fragte, ob wir auch Malbücher hätten. „Noch nicht.“ antwortete ich. Im Dezember war „Frou Bientje in d’ Sünnenschien“ fertig.
Von April bis Oktober ist unser Budje gegenüber dem Café Ostland geöffnet, allerdings nur nachmittags und bei Sonnenschein! Aber dann muss auch noch die Windrichtung stimmen, denn sonst wehen unsere Postkarten bis Duala.